Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors
Search in posts
Search in pages

Fischgräten

Normalerweise mag man beim Essen
die Gräten vom Fisch nicht. Darum das Filet.
Denn sollte man mal eine Gräte vergessen,
tut der Mund wie der Hals ganz erbärmlich weh.

Für lebendige Fische jedoch sind die Gräten
so wichtig wie eben die Knochen beim Tier.
Es sind frühe Wirbeltiere, wir sind die späten,
Und wir wissen, die Knochen sind nicht nur zur Zier.

Fische schlängeln sich seitlich, um vorwärts zu kommen.
Die gelenkige Wirbelsäule hilft ungemein.
Zwei Gräten pro Wirbel mal angenommen,
und dazwischen müssen die Muskeln dann sein.

Dass wir nur die Muskeln wollen als Fleisch
und nicht die Gräten, ist halt unser Pech.
Den Fisch schert nicht jenes Luxusgekreisch:
Mama, Papa, nimm doch die Gräten mal wech!

Werbung

Aus meinem Buch:

Gedichte vom Segeln geprägt, aber auch für Landratten von Wert. Und wieder einmal wird eine große Spanne menschlicher Tätigkeit erfasst und in knappe, prägnante Form gebracht. Die Besonderheit besteht im impulsgebenden Bild, das zu einer Aussage beflügelt. Die Gedichte nutzen verschiedene Reimformen, und das Versmaß ist so unterschiedlich wie wir Menschen.

Autorin: Anne Reimerdes
Taschenbuch: 68 Seiten
ISBN-13: 978-1543167276
Erschienen: 24. Februar 2017

Gedicht teilen: