Ein Mensch,
er wächst in seinen ersten Jahren
relativ schnell, vor allem in die Länge.
Doch schon nach zwei Jahrzehnten wird erfahren:
die Richtung reicht, jetzt wächst nur noch die Menge.
Ganz anders Bäume:
langsam zu Anfang, dann stets hoch und breiter
im Jahresringentempo Zug um Zug
wächst dreißig Jahre er und dann nicht weiter,
nur’s Dickenwachstum ist noch nicht genug.
Bis ein Baum 60 ist, könnte er viel erzählen,
doch ist sein Lebensumfeld arg begrenzt.
Ein Mensch kann seine Schaffenskreise wählen,
erlebt ganz viel, bis er die 60 lenzt.
Wer hat es besser, Menschen oder Bäume?
Das kommt natürlich auf den Standort an.
Doch Menschen, die verwirklichen sich Träume,
was so ein Baum nun einfach mal nicht kann.